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Immer
an Humor und das Gute im Leben geglaubt!
Uwe
Middel mit 77 Jahren überraschend gestorben
„Keiner
kann aus seiner Haut. Man macht das, was man ist.
Wie man ist." Das hat Uwe Middel gesagt, als
er 75 Jahre alt wurde. Mit dem für ihn typischen
Schmunzeln und dem freundlichen Lachen in den Augen.
„Mein Mann war ein Optimist, ein fröhlicher Mensch",
sagt seine Frau, die Künstlerin Ute Middel. Uwe
Middel ist überraschend in der Nacht auf den Montag
in einem Pforzheimer Krankenhaus im Alter von 77
Jahren verstorben, nachdem er wochenlang mit einer
schweren Erkältung kämpfte. Für Ute Middel ist
das ebenso unfassbar wie für den in Berlin wohnenden
Sohn und ihre in Marokko lebende Tochter. Drei Enkeltöchter,
ein Enkelsohn sowie ein Urenkelkind werden außerdem
in den nächsten schweren Tagen um die Künstlerin
Ute Middel sein. „Er hatte Pläne und einen neuen
Auf trag, auf den er sich gefreut hat", sagt
Ute Middel. Wer an Uwe Middel denkt, dem hüpfen
auch sofort dessen Frösche in die Gedanken, die
er gerne auf seine humorvolle Art auch in Brunnen
einhaute und auf Fingerringen oder Flaschenverschlüssen
platzierte. Mit seiner Frau Ute war der Künstler
jahrzehntelang unterwegs auf Kunsthandwerkermärkten,
gemeinsam unternahmen sie Reisen und planten weitere
künstlerische Aktionen wie etwa den „kip"-Markt
in Pforzheim, der seit Jahrzehnten vor allem Ute
Middels Domäne ist. Uwe Middel hinterlässt nicht
nur seine trauernde Familie, auch seine große Schar
an Figuren und damit seinen unerschütterlichen Glauben
an das Gute im Leben, an Humor. Der aus Lübbecke
stammende gelernte Goldschmied und Modellgoldschmied
hat schon früh angefangen, sich mit seiner humorvollen
„Familie" aus Silber, Gold oder Bronze zu umgeben.
Zunächst machten diese ihre Spaße als Schmuckstücke,
zierten Hälse und bei ihm beispielsweise auch den
Brillen-Steg. „Das ist mein Durchblicker, der schaut
unter der Hand hin durch herum", sagte er. Frech
schauen die Frösche aus der Wäsche, balancieren
wohlgemut auf einem Kieselstein oder räkeln sich
lebenslustig auf Holz. Sie sind humorvoll und hintergründig.
Und das ist es, was Uwe Middel immer wollte, wie
er vor Jahren im Gespräch mit dem Pforzheimer Kurier
sagte: „Wenn die Leute meine Kunst anschauen und
nicht lachen, sondern schmunzeln. Weil sie die Feinheit
und den subtilen Humor, den Charme der Figuren mögen.
Und das Augenzwinkern verstehen, das in der Arbeit
von Uwe Middel steckt. Schon immer gesteckt hat
und auch immer stecken wird. Pforzheimer Kurier
- Susanne Roth
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